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Hauptseite - Motorflug - Flugmedizin, Kurzsichtigkeit und Dioptrien

last update: 2013-06-05 23:12:13

Flugmedizin, Kurzsichtigkeit und Dioptrien

Ein häufiger Knackpunkt beim Erwerb eines Medical ist die Fähigkeit zu Sehen. Unbestritten ist das Sehen der wichtigste Sinn für jeden Piloten. Allerdings stellt sich die Frage wo eine Grenze gezogen werden muß und an welcher objektiv meßbaren Grenze diese festgemacht wird. Refraktionsfehler wie Kurzsichtigkeit lassen sich mit einer Brille oder Kontaktlinse einfach ausgleichen und man kann bestimmen wieviel Sehvermögen (in Prozenten) man erlangt. Dieser Aussage steht die "gemessene Abweichung" in Dioptrien entgegen. Somit stellt sich die Frage, ob man mit einem zu 100% korrigiertem Sehfehler mit -9 Dioptrien tauglich ist oder nicht. Dies sehen die einzelnen Verwaltungen erfahrungsgemäß verschieden, teilweise zum Leid Einzelner.

Kurzsichtigkeit für Bewerber in den USA:

Für ein 3rd class Medical nach Part 67.303 sind für jedes Auge 50% Sehkraft im Weitsehen (Fernvisus) vorgeschrieben. Wie groß der Sehfehler in Dioptrien interessiert überhaupt nicht.

Kurzsichtigkeit nach JAR-FCL 3 (deutsch):

Nach JAR-FCL 3 (deutsch) muß der Fernvisus für jedes Auge 50% und für beide Augen gemeinsam 100% betragen. Für eine Erstuntersuchung (Klasse 2) dürfen -5 Dioptrien nicht überschritten werden. In diesem Fall kann aber eine Sonderbegutachtung (AMC oder AME erster Klasse) beantragt werden. Dies führt zwar in manchen Fällen zum Erfolg, ist aber leider zu oft mit erheblichen, zum Teil periodisch wiederkehrenden Kosten oder anderen Einschränkungen verbunden (Erfahrungsberichte). Bei einer Wiederholungsuntersuchung sind generell bis zu -8 Dioptrien erlaubt.

glasses Courtesy Ernest von Rosen, www.amgmedia.com

Kurzsichtigkeit nach JAR-FCL 3 (britisch):

Nach JAR-FCL 3 (britisch) sind auch bei einer Erstuntersuchung (Klasse 2) bis zu -8 Dioptrien zulässig.

Als Erwähnung sei noch erlaubt, daß das Beheben von Refraktionsfehlern mittels "Laser" von Flugmediziner vieler Länder (insbesondere Deutschland) kritisch gesehen wird und keinesfalls die ideale Lösung darstellt (siehe auch: Irrweg Laseroperation (LASIK) und JAR-FCL).